Jeckenwanderung

Karneval im Gürzenich von Denklingen

Original handgezeichnetes Plakat der Karnevalssitzung von 1989.

Die seit 1998 stattfindende Prunksitzung im Denklinger Festzelt hat fast schon einen legendären Ruf. Nahezu alles, was im rheinischen Karneval Rang und Namen hat, ist auf der Bühne dieses Festzelts bereits aufgetreten. Ob Brings, Klüngelköpp, Paveier, der Weltenbummler oder auch Idole, wie Hans Hachenberg, alias „Doof Nuss“, sie alle haben das Festzelt zum Brodeln gebracht. Viele jecke Besucher bezeichnen die Stimmung als unvergleichlich.

Aber was war vor 1998?

Auch vor dem Umzug ins Festzelt gab es bereits eine traditionsreiche Sitzung am Karnevalssamstag, die viele Jahre lang in der kleinen Turnhalle am Bitzenweg stattfand. Wer die Grundfläche der Turnhalle kennt, mag sich kaum vorstellen, dass dort 400-500 Jecke ausgelassen feierten. Um es noch einmal deutlich zu sagen: die riesige Anzahl an Narren war tatsächlich GLEICHZEITIG in der Turnhalle, in der auch noch Platz für eine große Bühne sowie für Tische und Bänke vorhanden war. Auch wenn die Bedingungen für eine große Feier alles andere als optimal waren, wurde auf der Bühne stets das Optimum herausgeholt.

Nicht nur große Künstler aus dem Rheinland, sondern auch einheimische Protagonisten, wie Peter Breiderhoff und die Zwerghöhner, verwandelten die Turnhalle in ein Tollhaus, das von den Medien immer wieder als der Gürzenich von Denklingen bezeichnet wurde.

Ohne jeden Zweifel war der Auftritt der Höhner in der Session 1988 der unumstrittene Höhepunkt aller Prunksitzungen in der Turnhalle am Bitzenweg. Bereits zum Beginn der Sitzung am 13.2.1988 durfte Präsident Wolfgang „Köbes“ Köckerling die schon damals berühmte Boygroup us Kölle voller Stolz begrüßen. Was dann folgte, war ein musikalisches Feuerwerk. Mit ihren Titeln „Winke, winke“, „Echte Fründe“ und dem „Pizzaleed“ brachten sie die Turnhalle zum Kochen.

Der große Zuschauerzuspruch und die mangelnde Sicherheitsausstattung der Turnhalle beendeten diese Ära und führten zum Umzug ins Festzelt. Gott sei Dank tat der Umzug ins Festzelt der großartigen Stimmung keinen Abbruch.

Text: „Hansi“ Welter